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Deutsche Sprache ist essenzieller Schlüssel zum Arbeitsmarkt

„Im Landkreis Landshut herrscht quasi Vollbeschäftigung“. Diese frohe Botschaft konnte Maria Amtmann, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen verkünden. Im gesamten Zuständigkeitsbezirk ergebe sich seit dem Jahr 2009 eine Steigerung der Beschäftigungsverhältnisse von 13,7%. Damit liege die Region an der Spitze Niederbayerns und überträfe auch die Entwicklungen in ganz Bayern und auch im Bund, führte Amtmann aus. „Paradox“ sei dagegen, dass mit der Steigerung der Beschäftigung die Arbeitslosenzahlen nicht sinken würden. Hintergrund sei die starke Magnetwirkung der Region. „Die attraktive Arbeitsmarktsituation und die gute wirtschaftliche Stellung des Raumes zieht Menschen, vor allem aus anderen EU-Staaten, an“, erläuterte Amtmann.

Teilzeitausbildung wirkt

Aufgrund der geringen Arbeitslosigkeit sei es nicht immer möglich, den Arbeitgebern den passenden Arbeitnehmer zu vermitteln. Daher biete die Agentur eine ganze Palette an Eingliederungshilfen in den Arbeitsmarkt. Relativ neu sei dabei die sogenannte Teilzeitausbildung. Gerade junge Mütter, die aufgrund einer Schwangerschaft ihre schon begonnene Ausbildung unterbrechen mussten, würden dieses Angebot einer Ausbildung in flexibler Teilzeit nutzen, stellte Marianne Wolfsecker, Geschäftsführerin des Jobcenters Landshut-Stadt, das Konzept vor.

Individuell an die Lebenssituation angepasste Eingliederungsmaßnahmen wie die Teilzeitausbildung seien angesichts des Fachkräftemangels dringend notwendig, wies Leiterin Amtmann hin. Auf Nachfrage des Bundestagsabgeordneten Florian Oßners hin, zeigte sich ein differenziertes Bild. In der Region Landshut herrsche kein pauschaler Mangel an Fachkräften. Während beispielsweise Erzieher und Ingenieure gesucht werden würden, gäbe es ein Überangebot an Bürokaufleuten. Hier setze das Team der Agentur mit Umschulungen auf andere Berufe an, führte Amtmann aus. Allerdings würden Personen während der Weiterbildung Arbeitslosengeld, das geringer sei als ihr reguläres Arbeitseinkommen, erhalten. Dies würde viele von der sinnvollen Maßnahme abhalten. „Eine Erfolgsprämie am Ende der Umschulung könnte hier den nötigen Anreiz schaffen“, regte Oßner an. 

Deutsche Sprache essenziell

Ein drängendes Thema sei in der Agentur für Arbeit derzeit auch die Integration von Asylbewerbern in Arbeit oder Ausbildung, schilderte Amtmann. Die Verantwortlichen der Agentur hatten für ihren örtlichen Bundestagsabgeordneten einige Verbesserungsvorschläge parat. Jochen Weber, Leiter der Berufsberatung, wies auf die essenzielle Stellung der deutschen Sprache hin. Gerade die Jugendlichen unter den Flüchtlingen seien von Beginn an hoch motiviert und möchten arbeiten und ihren Beitrag leisten. Allerdings stehe hier nicht die Motivation oder die Begabung im Weg, sondern oft die mangelnde Sprachkenntnis. „Wir bringen die Jugendlichen gut in die Ausbildung – wissen aber nicht, ob sie auch die Abschlussprüfungen erfolgreich bestehen“, brachte Weber die Problematik auf den Nenner. Wünschenswert wäre es daher, wenn auch dieser Personenkreis die ausbildungsbegleitenden Hilfen in Anspruch nehmen könnte.

„Man kann stolz sein, dass wir hier in Landshut derart kompetentes Personal vor Ort haben“, dankte Florian Oßner Leiterin Amtmann und ihrem Team für die Ausführungen und Vorschläge. „Die starke Stellung der Region Landshut ist nicht zuletzt dem Engagement der Agentur für Arbeit zu verdanken. Die vorgebrachten Anregungen nehme ich daher gerne mit nach Berlin“, versicherte der Abgeordnete.
 

Agentur für Arbeit

Agenturleiterin Maria Amtmann (r.), Marianne Wolfsecker, Geschäftsführerin des Jobcenters Landshut-Stadt und Jochen Weber, Leiter der Berufsberatung, konnten Bundestagsabgeordneten Florian Oßner (2.v.r.) im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit über die Qualität und Kompetenz der dortigen Beratung überzeugen. 

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