Die Wasserstoff-Zukunft nach Landshut holen
Die Energiewende in Deutschland befindet sich auf einem guten Weg. Immer mehr Energie wird aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen. „Die Speicherung dieser Energie ist aber weiterhin ein Problem“, schränkt Florian Oßner ein. Genau an diesem neuralgischen Punkt will die noch junge „Wasserstoffregion Landshut“ ansetzen. Die Initiative um die Tiefenbacher Gemeinderäte Dr. Ulrich Viethen und Wolfgang Beck möchte die derzeit oft überschüssige Energie aus erneuerbaren Energieträgern zur Produktion von Wasserstoff als Speichermedium nutzen. Dieser könne dann von vielfältigem Nutzen sein. „Über eine Brennstoffzelle kann man den Wasserstoff beispielsweise in Fahrzeugen verwenden“, erläutert Dr. Ulrich Viethen. So würden Elektroautos ihren Strom aus dem sauberen Energieträger gewinnen.
Saubere Energie
Mit ihrem Schirmherrn MdB Oßner sowie einer ebenfalls interessierten hochrangigen Delegation aus dem Fürstentum Liechtenstein mit Regierungschef Adrian Hasler an der Spitze informierten sich die Mitglieder der Initiative nun bei BMW und der Linde AG über den derzeitigen Stand des technisch Machbaren. Dabei wurde deutlich, dass die Industrie intensiv an der weiteren Verbesserung der Technologie arbeitet – auch weil international die Konkurrenz in diesem Bereich zunehme. Entscheidend sei, dass die Technik im Alltag auch genutzt werde. „Landshut bietet hierfür die besten Voraussetzungen“, meint Mitinitiator Wolfgang Beck. Allein schon die geografische Lage im Sternpunkt der bedeutendsten BMW-Werke, mit der Nähe zu München und dem Flughafen sei ein Vorteil. Hinzu würden die starke Verwurzelung der Automobilzulieferer in der Region sowie die Synergie mit der Landshuter Hochschule für angewandte Wissenschaften kommen.
Ziel: Wasserstofftankstelle
Einer Wasserstoffregion Landshut fehle eigentlich nur einziger – wenn auch entscheidender – Schritt: eine Wasserstofftankstelle. „Ziel ist es, eine solche Tankstelle im Raum Landshut zu implementieren“, erläutert Verkehrspolitiker Florian Oßner das weitere Vorhaben. Diesbezüglich stehe er seit längerem mit Vertretern der Bundesministerien für Verkehr sowie Wirtschaft und Energie aber auch mit der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) in Kontakt. Er hoffe, dass sich die Anstrengungen aller Beteiligten am Ende lohnen werden und eine Wasserstofftankstelle errichtet wird. „Das würde Landshut zu einer Leuchtturmregion machen“, unterstreicht Kreisrat und Verkehrspolitiker Oßner. Ein emissionsfreier Treibstoff, der zudem noch unbegrenzt verfügbar wäre, würde außerdem entscheidend zur regionalen Energiewende beitragen, weist der CSU-Kreisvorsitzende auf die weiteren Vorteile hin.
Präsident des Instituts für Innovative Technologien (IIT) Dr. Walter Huber (r.), Beiratsvorsitzender Initiativkreis Bayern e.V. Dr. Hubert Wagner (2.v.r.), Initiativchef Wasserstoffregion Landshut Dr. Ulrich Viethen (3.v.r.), Bundestagsabgeordneter Florian Oßner (4.v.r.), Liechtensteins Regierungschef Adrian Hasler (5.v.r.) sowie Wolfgang Beck (3.v.l.), Dr. Andreas Colli (6.v.l.) und Ulrich Dirr (hinter Florian Oßner) von der Initiative Wasserstoffregion informierten sich gemeinsam mit einer Delegation aus Liechtenstein bei BMW mit Wolfgang Strobl als Leiter der Projekte Antriebstechnik (4.v.l.) an der Spitze über die Zukunftstechnologie Wasserstoff.