Ein Abenteuer in einer amerikanischen Großfamilie
Tiefenbacherin Katharina Viethen blickt mit Patenabgeordnetem Oßner auf ein Jahr USA zurück
„Es war ein Jahr voller wertvoller Erfahrungen und Lernmöglichkeiten. Ich könnte mir mein Leben nicht mehr ohne all das vorstellen“. So lautet das Resümee der Tiefenbacher Schülerin Katharina Viethen, die ein Jahr in Amerika verbracht hat. Möglich wurde dies durch das Parlamentarische Patenschaftsprogramm, für das sie vom Bundestagsabgeordneten Florian Oßner (CSU) ausgewählt worden war. Am Donnerstag hat Viethen ihren Patenabgeordneten in Landshut besucht und eine Bilanz ihres USA-Abenteuers gezogen.
„Zusammen mit meiner kolumbianischen Gastmutter haben wir eine sehr internationale Familie abgegeben“, sagte die heute 19- Jährige. Sie lebte bei einer Gastfamilie in Sidney, Ohio, und ging dort in die Highschool. Die Huelskamps, wie ihre Gasteltern hießen, waren ein Ehepaar mit zwei erwachsenen Söhnen. Mit ihr lebte auch ein gleichaltriges Mädchen aus Moldavien bei der Familie.
Viethen hat bei ihrem Aufenthalt die Amerikaner als „ein herzliches, offenes und großzügiges Volk kennengelernt“. Überrascht war sie von der Größe ihrer Gastfamilie. So hat Vater Cory Huelskamp acht Geschwister, die alle um die fünf Kinder haben. „Beim Familientreffen zum Kindergeburtstag konnte man schon mal 26 Unter-16-Jährige zählen und in der Familie gibt es schon 107 Urenkel.“
Präsidentschaftswahl: „Hauptsache nicht Hillary Clinton“
Interessant waren für sie aber auch die Eindrücke, die sie bei den Präsidentschaftswahlen mitbekam. So stellte Viethen fest, dass viele Amerikaner anfangs gar nicht für Trump waren, sondern andere republikanische Präsidentschaftskandidaten bevorzugt hätten. Allerdings habe man eine generelle Unzufriedenheit in der Bevölkerung gespürt. Viele hätten sich eine Veränderung gewünscht. „Hauptsache nicht Hillary Clinton“, sei durchaus eine weit verbreitete Meinung gewesen.
Katharina Viethen ging in die zwölfte Klasse der Highschool und schaffte es sogar, die Klassenbeste in American Government, US History, Mathematik, Financial Management und Spanisch zu werden. Wichtiger Bestandteil des Schullebens war der tägliche Sport, wo sie unter anderem Basketball spielte und Leichtathletik machte. „Der regelmäßige Sport ließ mich trotz der kalorienreichen amerikanischen Kost nicht zu viele Kilos zulegen.“ Sie stellte auch fest, dass die Amerikaner eine ganz andere Beziehung zur Schule und ein viel größeres Gemeinschaftsgefühl haben. „Für jeden Club, jedes Event und jede Fahrt wurde ein entsprechend bedrucktes T-Shirt bestellt, damit auch klar war, wer zusammengehört“.
Schule, Sport und Freiwilligendienst
Neben Schule und Sport musste die Tiefenbacherin aber auch 100 Stunden freiwillige Arbeit ableisten. Sie half beispielsweise beim monatlichen „Fish Fry“ der „Knights of Columbus“ mit. Hier gibt es für Bedürftige am Freitagabend ein günstiges Essen, unter anderem mit frittiertem Fisch. Ein anderes Betätigungsfeld war die Arbeit in einem Secondhand-Shop, bei dem man Kleidung abliefern konnte, die an Ärmere sehr günstig abgegeben wird.
Natürlich bestand dieser einjährige Aufenthalt für Viethen nicht nur aus Pflichten. So organisierten ihre Gasteltern Wochenendtrips in das 45 Minuten entfernte Dayton, einen Viertagesausflug nach Chicago und zum Abschluss eine einwöchige Reise nach New York, wo ihre Gastmutter früher gelebt hatte, und zu den Niagarafällen. Interessant war für sie die Nebenbeschäftigung ihrer Gasteltern. Um für ihre Rente vorzusorgen, haben sie renovierungsbedürftige Häuser in Sidney gekauft, um sie dann herzurichten und zu vermieten. Da hat sie beim Streichen und Tapeten entfernen tatkräftig mitgeholfen.
Oßner: Starke transatlantische Beziehung erhalten
Zusammenfassend sagte sie über ihren Aufenthalt: „Ich könnte mir keinen besseren Weg vorstellen, um die amerikanische Kultur und Sprache kennenzulernen und den American Way of Life zu erleben.“ Ihr Patenabgeordneter Florian Oßner ermunterte die Jugendlichen in der Region, es ihr nachzumachen: „Ich lade alle jungen Menschen ein, sich für das Patenschaftsprogramm zu bewerben, unsere Heimat im Ausland zu repräsentieren und mit den Erfahrungen als Persönlichkeit zu wachsen. Das ist ein hervorragender Erfahrungsschatz für den weiteren beruflichen und privaten Weg.“ Oßner verwies zudem auf die Notwendigkeit einer starken transatlantischen Beziehung: „Wir haben mit den USA eine gemeinsame freiheitliche Grundordnung – diese müssen wir auch in schwierigen Zeiten miteinander gegen radikale Strömungen verteidigen.“
Katharina Viethen ist jetzt Junior-Botschafterin des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms und wird ihre Eindrücke am Freitag, 10. März, um 18.30 Uhr im Gasthaus Popp in Reichersdorf bei der Jungen Union Bruckberg vorstellen. Alle Interessierten sind willkommen.
Das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP) ist ein deutsch-amerikanisches Jugendaustauschprogramm, das 1983 aus Anlass des 300. Jahrestages der ersten deutschen Einwanderung nach Nordamerika vom Deutschen Bundestag und vom Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika beschlossen wurde. Es ermöglicht jungen Menschen aus beiden Ländern einen einjährigen Aufenthalt im jeweiligen Gastland, wobei Mitglieder des Amerikanischen Kongresses und des Deutschen Bundestages die Patenschaft für jeweils einen Teilnehmer übernehmen. Nähere Informationen gibt es unter www.bundestag.de/ppp.
Einmal Deutschland-USA und zurück – welche Erlebnisse auf dieser Reiseroute liegen, berichtete Katharina Viethen ihrem Patenabgeordneten Florian Oßner (CSU), der sie für das Parlamentarische Patenschaftsprogramm ausgewählt hatte.
Zum Abschluss ihres Aufenthalts organisierten Katharina Viethens Gasteltern eine einwöchige Reise nach New York, wo ihre Gastmutter früher gelebt hatte: „So konnte ich noch mehr von diesem faszinierenden Land kennenlernen.“