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Energiewende voranbringen

Bundestagsabgeordneter Florian Oßner zum Arbeitsbesuch im Altdorfer Rathaus

Unter Altdorf befindet sich eine der wärmsten Stellen in ganz Deutschland: Fast 70 Grad Celsius konnte bei einer Probebohrung in einer Tiefe von rund 700 Metern gemessen werden. Ursache dafür ist eine geothermische Anomalie.

Diese Erdwärme wollte man seinerzeit nutzen. Aufgrund der optimalen geologischen Voraussetzungen war geplant, ein Fernwärmenetz aufbauen. Da die Nachfrage aber für einen wirtschaftlichen Betrieb zu gering war und die Kosten stiegen, wurde das Vorhaben nie realisiert. "Das Projekt wurde 2018 eingestellt. Jetzt stellt sich die Frage, was man mit den beiden Bohrungen macht", fasste Bürgermeister Stanglmaier zusammen.

Bund unterstützt

Eine Möglichkeit sei die Verfüllung der Löcher. Das aber koste einen sechsstelligen Betrag. "Deshalb suchen wir nach Alternativen", erläuterte der Bürgermeister. Nun arbeite man mit der Technischen Universität München zusammen an einem Forschungsprojekt. Ziel ist die Verbindung der Bohrungen.

"Das kostet den Markt nichts", so Stanglmaier. Ganz begraben möchte der Bürgermeister die Möglichkeit, die Geothermie zu nutzen, im wahrsten Sinne des Wortes nicht. "Die Geothermie ist ein Beitrag zur Energiewende. Damit kann man kohlendioxidarm Energie zur Verfügung stellen", so Stanglmaier.

"Außerdem ist die Geothermie grundlastfähig, sprich immer verfügbar", ergänzte Bundestagsabgeordneter Florian Oßner einen weiteren Vorteil. Die Bohrungsrechte wurden zunächst bis 2024 verlängert. Allein könne und wolle der Markt ein solches Projekt aber nicht stemmen. Für das Forschungsvorhaben sei die TUM derzeit an der Akquise von Fördermitteln. Grundbedingung sei daher, Unterstützung von weiteren Stellen zu bekommen - unter anderem vom Bund. Der Bürgermeister bat hierfür den Haushaltspolitiker Oßner mögliche Förderungen ausfindig zu machen um Unterstützung. Stanglmaier könnte sich zudem eine Kooperation mit der Stadt Landshut vorstellen: Das bestehende Fernwärmenetz der Stadt könnte erweitert werden. Dies würde dann sowohl aus dem Biomasseheizkraftwerk in Auloh als auch vom Geothermie-Projekt aus Altdorf gespeist. 

Problem: Überschwemmungsgebiet

Während ein gemeinsames Wärmenetz noch in weiter Ferne ist und unter dem Kostenvorbehalt steht, ist das Radwegenetz zwischen Altdorf und Landshut schon lange Realität. Da die Bahn aber ihre Bahnübergänge umgestalte, komme es auch bei den Radverbindungen zu Veränderungen, schilderte Stanglmaier.

Mit der Deutschen Bahn befindet sich der Markt derzeit in der Planungsphase zur Höhenfreimachung der Bahnübergänge auf dem Gemeindegebiet. Dabei sollen zwei der vier Übergänge geschlossen und die beiden verbleibenden ausgebaut werden. "In dem Zuge soll auch die Radwegeverbindung nach Landshut verbessert werden", so Stanglmaier. Angedacht sei ein Radweg vom Ortszentrum entlang der Pfettrach in Richtung der Stadt Landshut. Beim Bahnübergang zwischen Altdorf und der Münchnerau wäre eine Über- aber auch eine Unterführung möglich. Sowohl Stanglmaier als auch Oßner, der das Anliegen seit längerem unterstützt, sprachen sich erneut für eine Unterführung aus:

"Die Verkehrssituation wird dadurch besser und einfach sicherer", ist Oßner, Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur, überzeugt. Ein Problem könnte sein, dass man für die Unterführung eine Grundwasserwanne benötige. Hier werden in naher Zukunft Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt Landshut geführt werden, so Stanglmaier. Das Wasserwirtschaftsamt brauche man auch an anderer Stelle: Um die Pfettrach herum wurde vor rund zehn Jahren ein Überschwemmungsgebiet für ein hundertjährliches Hochwasser ausgewiesen. "Dadurch kann sich der Markt innerorts so gut wie nicht mehr entwickeln. Weder Bau- noch Gewerbegebiete sind möglich", klagte Stanglmaier. Dabei seien die Möglichkeiten Altdorfs durch die Stadt und die umliegenden Gemeinden sowie durch die Autobahn ohnehin schon beschränkt. "Vielleicht findet sich hier im Dialog noch eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung. "Gerne spreche ich mit dem Wasserwirtschaftsamt und setze mich für den Markt Altdorf ein", sicherte Florian Oßner seine Unterstützung zu.

Bürgermeister Sebastian Stanglmaier und Infrastrukturpolitiker sowie Bundestagsabgeordneter Florian Oßner (CSU) klärten Unterstützungsmöglichkeiten seitens des Bundes für die Entwicklung des Marktes Altdorf. Foto: Büro Oßner

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