Gelebte Frauenpower trotzt Energiekrise
Wäscherei Urzinger stellt beim Gespräch mit MdB Florian Oßner Systemrelevanz heraus
Aktuell wird sie in vierter Generation von drei Schwestern geführt. Aufgrund der vielzähligen politischen Verwerfungen, suchte der CSU Bundestagsabgeordnete Florian Oßner das Gespräch mit den Geschäftsführerinnen, um die Herausforderungen der Branche besser kennen zu lernen.
Aber auch eine ausführliche Betriebsbesichtigung der Prozessabläufe gehörte zum Programm. Rund 100 Tonnen Wäsche täglich werden bei Urzinger gewaschen. Dabei sei man ein internationales Unternehmen, so Betriebsleiter Nicolai Rameder, unter den rund 500 Mitarbeiter seien viele Nationen vertreten. Oßner war dabei beeindruckt von dem sehr hohen Automatisierungsgrad.
"Bereits die Corona-Pandemie war eine wirtschaftliche Herausforderung, da der Umsatz zu ca. 50 Prozent aus der Zusammenarbeit mit der Hotellerie generiert wird", so Dagmar Urzinger. Während des Lockdowns fühlte sich das Unternehmen häufig vergessen. Man sei aufgrund der Belieferung von Krankenhäusern ebenfalls systemrelevant. Würde keine Wäsche mehr gereinigt und geliefert, könnte auch die Gesundheitsversorgung nicht mehr sichergestellt werden. Diese hohe Relevanz wurde laut Dagmar Urzinger erst nach und nach erkannt. Der Wirtschaftspolitiker Oßner lobte in diesem Zusammenhang die hohe Zuverlässigkeit von Urzinger, welche jedoch jeden Tag hart erarbeitet werden müsse.
Angst vor Gasabschaltkaskade
Dies sei auch der Grund, weswegen man vor einer möglichen Gasabschaltkaskade Angst hätte, so Claudia Urzinger-Woon. "Wir können nicht sicher sein, dass das Bundeswirtschaftsministerium an uns Wäschereien denkt", so Urzinger-Woon. Daher fordern die Geschäftsführerinnen die Gasverstromung durch andere Energieträger abzulösen. Heimatabgeordneter Oßner befürwortet diese Forderung: "Putin spielt aktuell mit uns. Unser oberstes Ziel muss es sein, die Gasspeicher bis zum Herbst zu füllen, denn keiner könne so schnell umstellen. Deswegen können wir nicht 14 Prozent des gelieferten Gases auch noch weiter verstromen". Vielmehr dürfe laut Oßner das Thema Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke kein Tabuthema mehr sein. "Zudem müssen wir aber auch Mittelspannungsnetze für mehr Einspeisepunkte regenerativen Stroms ermöglichen", bilanziert Oßner.