Gemeinsam mit Afrika gewinnen
Obmänner Oßner und Stefinger zum entwicklungspolitischen Gespräch im Haus International
Ziel des Treffens war es, die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen deutschen und afrikanischen Akteuren im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit zu stärken.
Gastgeberinnen waren Annelies Huber und Veronica Hidalgo Sanchez vom Haus International. Zudem gehörte Kwame Abrefa-Busia von der Ghana Community zu den geladenen Gästen. Auch der Arbeitskreis solidarische Welt Landshut e. V. war mit Andrea Gerung und Thomas Pachtner vertreten. Des Weiteren nahmen Mustapha Al Maana und William Maloumby vom VALA e.V. teil, ebenso wie Ndoye Bagou vom Senegal Verein. Abgerundet wurde das Gespräch durch die Teilnahme von Dr. Wolfgang Stefinger (CSU), Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Deutschen Bundestag, der als erfahrener Afrikaexperte mit wertvollen Impulsen beitrug.
Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Das Gespräch bot einen offenen Raum für den Austausch über aktuelle entwicklungspolitische Herausforderungen und mögliche Lösungen im Bereich der internationalen Zusammenarbeit. Eingangs erklärte Stefinger die Notwendigkeit, sich mit diesen Thematiken zu befassen: "Jeder hat tagtäglich mit Afrika zu tun, sei es die Tasse Kaffee am Morgen, die Kleidung auf der Haut oder die wertvollen Rohstoffe in unseren Smartphones. Ohne die Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten ist unser Leben so nicht denkbar." Einig war man sich aber darüber, dass die Zusammenarbeit auf Augenhöhe stattfinden muss. Am Ende muss die Entwicklungszusammenarbeit eine Win-Win-Situation für alle beteiligten Länder sein. Volkswirt Oßner als Obmann im Haushaltsausschuss forderte: "Wir müssen gemeinsam mit diesem Kontinent gewinnen, ansonsten machen das autokratische Staaten wie China oder Russland, ohne dabei Menschenrechte zu achten."
Bleibeperspektiven und faire Löhne
Thomas Pachtner vom Arbeitskreis solidarische Welt forderte hierfür, afrikanische Staaten nicht nur als Rohstofflieferanten zu betrachten, sondern auch Produktion vor Ort zu errichten: "Damit können Lieferwege verkürzt und Bleibeperspektiven für die jungen Menschen vor Ort geschaffen werden". Andrea Gerung ergänzte, dass zudem faire Löhne, die ein würdiges Leben ermöglichen, sinnvoller seien als dauerhafte Spenden.
Stipendien und Fachkräfteabkommen
Mustapha Al Maana regte an, dass nicht nur europäische Jugendliche nach Afrika reisen, um sich zu bilden, sondern der Austausch in beide Richtungen wertvoll wäre. Hier konnte Stefinger nur zustimmen. Stipendien und Austauschprogramme würden künftig automatisch für eine enge Zusammenarbeit und Verständnis sorgen. Zudem sei in vielen Staaten ein enormes Potential an Fachkräften: "Das Durchschnittsalter beträgt am gesamten Kontinent 19 Jahre. Mit gezielten Fachkräfteabkommen könnten wir hier Migration steuern, jungen Menschen neue Perspektiven eröffnen und unserem Fachkräftemangel begegnen", so Entwicklungspolitiker Stefinger. Mit osteuropäischen oder asiatischen Staaten wurden solche Abkommen bereits erfolgreich geschlossen, die Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten müsse hierfür noch intensiviert werden.
Abschließend wandte sich Al Maana mit einem eindringlichen Appell an die beiden Unions-Politiker: "Die besten Lösungen für die gesamte Gesellschaft gibt es nur in der Zusammenarbeit rechtsstaatlicher Parteien." Oßner und Stefinger pflichteten dem bei, dass es mit der CDU/CSU als christliche Parteien keine Kooperation mit radikalen Kräften geben wird.
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