„Gute Pflege bedeutet Lebensqualität“
MdB Florian Oßner informiert sich bei Pflegedienst Gerbeth in Hohenthann über aktuelle Herausforderungen
Neben der Corona-Pandemie sei die zunehmende Bürokratie, mangelnde Transparenz und die Belastungen für Ausbildungsbetriebe in der ambulanten Pflege schwer zu schultern, machten Geschäftsführerin und Pflegedienstleitung Jasmin Gerbeth sowie Geschäftsführer Felix Beisken vom Pflegedienst Gerbeth GmbH in Hohenthann den CSU-Bundestagsabgeordneten Florian Oßner in einem persönlichen Gespräch vor Ort aufmerksam. "Es gibt derzeit keinen Bereich im Gesundheitssektor, der politisch so stark in Bewegung ist wie die Pflege", war sich Oßner bewusst.
Schneller Glasfaserausbau unverzichtbar
Der Pflegedienst sei seit seiner Gründung vor nicht einmal einem Jahr stetig gewachsen. "Wir konnten hervorragende, engagierte Mitarbeiter gewinnen, die sich um Patienten im gesamten nördlichen Landkreis Landshut kümmern", so Gerbeth. "Es ist aber kaum vorstellbar, welche Bürokratie und welcher Papierwust mit dieser Arbeit einhergeht. Wir müssen die Rechnungen immer noch in Papierform erstellen. Und das, obwohl der Datenaustausch mit den Krankenkassen bereits in digitaler Form läuft. Das ist eine Ressourcenverschwendung nicht nur in materieller sondern auch in personeller Hinsicht", betont Gerbeth. Sie wünschte sich darum mehr Digitalisierung in diesem Bereich. Damit rannte sie offene Türen bei Oßner als Mitglied im Ausschuss für digitale Infrastruktur ein. "Für die Lebens- und Arbeitswelt der Zukunft ist ein schneller Ausbau des Glasfaser- und 5G-Netzes unverzichtbar, so wie es auch für fließend Wasser oder Strom der Fall ist", bekräftigt Oßner.
Mehr Transparenz und Prozessoptimierung
Beisken und Gerbeth schlugen außerdem vor, mehr Transparenz in der Rechnungslegung sowohl für privat als auch gesetzlich Versicherte zu schaffen, um alle Kassenpatienten über die Kosten für angefallene Leistungen zu informieren. Ebenso müssten die Abläufe im Pflegebereich dringend optimiert und die Genehmigungsprozesse beschleunigt werden. Das könne unter anderem mit Dauerverordnungen erreicht werden, schlug Gerbeth vor. Damit könne die Effizienz und Qualität in der Pflege gesteigert werden. Oßner stimmte den Pflegeexperten zu, dass es wichtig sei, massiv in die Prozessoptimierung zu investieren.
Der Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Haushaltsausschuss für den Bereich Familie, Senioren, Frauen und Jugend wollte außerdem wissen, welche Erfahrungen der Pflegedienst mit der in 2017 beschlossenen "generalistischen Ausbildung" gemacht habe. Dieses mindestens zweijährige Ausbildungskonzept mit einer möglichen einjährigen Vertiefung in den Bereichen Kinderkranken- und Altenpflege soll die qualitative Pflegeversorgung und die Fachkräftebasis nachhaltig sichern. "Wir würden gerne mehr ausbilden, aber für uns ist es eine zusätzliche Belastung, die diversen Einsätze in den anderen Fachbereichen zu finanzieren", so Beisken. Eine bessere Lösung sei es Gerbeth zufolge, diese nicht über den Betrieb abzuwickeln. Beide baten den Direktabgeordneten für die Region Landshut-Kelheim um seine Unterstützung. "Die individuelle Pflege ist ein massiver Bestandteil unserer Lebensqualität. Sie gibt jedem Individuum die Möglichkeit, im Alter oder Krankheitsfall selbstbestimmt sowie nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen zu leben", betonte Oßner und sicherte zu, sich für die Anliegen in den zuständigen Gremien einzusetzen.