38 Windvorranggebiete im Landkreis Landshut
Energietour der Kreis-CSU macht bei der Windkraftanlage Hohenthann halt
Geschäftsführer Stephan Schinko der Betreiberfirma neoVIS aus Landshut fand deutliche Worte für die Hürden im Ausbau der Windenergie in Bayern. Nicht nur Widerstand vor Ort in Bayern seien ein großes Hemmnis, sondern auch baurechtliche Vorgaben und die langen bürokratischen Vorgänge. "Aktuell dauert ein Windenergieprojekt fünf bis sechs Jahre. Wir könnten ohne diese Hemmschuhe ein Projekt auf ein Jahr verwirklichen", so Schinko. Kreisvorsitzender und Heimatabgeordneter im Bundestag Florian Oßner merkte kritisch an, dass in Notsituationen auch schneller agiert werden könne: "Der Flüssiggasterminal in Wilhelmshaven kann innerhalb von acht Monaten verwirklicht werden, diese Dringlichkeiten sollte nun auch beim Ausbau der Erneuerbaren Energien angesetzt werden. Am Ende muss jedoch sichergestellt sein, dass die Bürger bei den Projekten eng mit eingebunden sind. Direkte Gewinnbeteiligungen schaffen Akzeptanz", so der Infrastrukturpolitiker Oßner. Bezirksrätin Monika Maier schließ sich diesem Urteil an: "Der richtige Energiemix spielt künftig eine noch größere Rolle für die Versorgungssicherheit unserer Bevölkerung. Beim gesamten künftigen Ausbau der erneuerbaren Energien ist Akzeptanz ein zentrales Thema, bei dem man die Bevölkerung vor Ort mitnehmen muss."
Netzausbau erforderlich
Neben dem Ausbau von Wind- und Sonnenenergieanlagen ist das Einspeisen in das Mittelspannungsnetz aktuell eine große Herausforderung. Betreiber neoVIS geht nun dazu über eigene Umspannwerke zu bauen, um weitere Projekte realisieren zu können. Am Ende wolle man kein Henne-Ei-Spiel welches zu Lasten der Verbraucher geht, sondern die Energiewende pragmatisch und ökonomisch umsetzen. Schinko bedankte sich auch bei Bürgermeisterin Andrea Weiß für die Unterstützung vor Ort. "Es zeigt sich wieder einmal: Die Stromnetze sind der Flaschenhals der Energiewende. Der Ausbau der Netze muss daher dringend beschleunigt werden", betonte Radlmeier.
Das Windrad Hohenthann mit seinen 199 Metern ist seit 2017 am Netz und damit bereits eines der älteren Generation. Im Landkreis Landshut gäbe es 38 weitere Windvorranggebiete, die mit Anlagen modernster Bauart über sechs Megawatt pro Anlage liefern und somit einen wertvollen Beitrag zur dezentralen Stromversorgung leisten könnten. Bezirksrätin Martina Hammerl und Monika Maier begrüßen die technische Weiterentwicklung der Windräder, damit werde sicherlich die Akzeptanz in der Bevölkerung steigen. Die anwesenden Vertreter aus Bundes- und Landespolitik sowie aus dem Bezirkstag nahmen die Hinweise aus der Praxis dankend an und nehmen diese mit in ihre Gremien.