Investition in die Zukunft Afrikas
Auf Einladung des CSU-Bundestagsabgeordneten Florian Oßner gastierte Staatssekretär Silberhorn in Bayerbach bei Ergoldsbach. Dort wurde ihm auf dem Gelände der Otto Spanner GmbH von Geschäftsführer Helmut Spanner und Mitarbeitern der TU München das Projekt „aCar mobility“ vorgestellt. Ziel des von der Otto Spanner GmbH unterstützten Konzepts ist es, ein möglichst billiges und gleichzeitig multifunktionales Auto für den afrikanischen Kontinent zu entwickeln. Dabei kann die Otto Spanner GmbH bereits auf Erfahrungen im Bereich Entwicklungshilfe verweisen. So konnte man mit einem Wiederaufforstungsprojekt im Herzen Ugandas Trinkwasserreserven für mehr als 1.000 Menschen schaffen.
Helmut Spanner verwies in diesem Zusammenhang auf die große Bedeutung der Nachhaltigkeit solcher Projekte. Nur in enger Zusammenarbeit mit Ansprechpartnern vor Ort könne sich ein langfristiger Nutzen einstellen. Wiederaufforstung bringe nichts, wenn in wenigen Jahren die Wälder wieder gerodet werden würden, so Spanner. Daher seien bei dem durch seine Firma unterstützten Projekt Personen mit der Aufsicht und Überwachung beteiligt, die den Bestand der gepflanzten Bäume sicherstellen. Diese enge Vernetzung aus westlicher Hilfe und örtlichen Behörden zum Wohle der lokalen Bevölkerung seien auch für ihn ausschlaggebende gewesen, nun das Projekt „aCar mobility“ zu unterstützen, führte Spanner aus.
Staatssekretär Silberhorn lobte das Engagement ausdrücklich. Unter Entwicklungshilfeminister Gerd Müller verfolge man genau diese Strategie, bei der die Hilfe auf möglichst breite Beine gestellt werde. Silberhorn machte deutlich, dass staatliche Unterstützung allein nicht ausreiche, um die Situation in den Ländern Afrikas zu verbessern. Vielmehr sei man auf Ideen, Einsatzbereitschaft und auch finanzielle Unterstützung von privaten Unternehmen angewiesen.
Der Bedarf an Unterstützung werde in den nächsten Jahren noch weiter steigen, führte der Staatssekretär aus. Bis 2050 werde sich die Bevölkerung auf dem afrikanischen Kontinent auf rund 2 Milliarden verdoppeln, bis zum Jahr 2100 werden es etwa 4 Milliarden Menschen sein. Vor diesem Hintergrund sei es vor allem wichtige, die Infrastruktur in den Staaten Afrikas auszubauen. Bisher gebe es häufig keine oder nur mangelhaft ausgebaute Straßen, auf denen beispielsweise fast 40 Prozent der geernteten Güter in der Produktionskette verloren gingen.
Angesichts dieser Zahlen sei es nicht verwunderlich, dass derzeit so viele Menschen aus Afrika fliehen. Solange man ihnen nicht vor Ort in ihren jeweiligen Ländern eine Perspektive bieten könne, solange würde sich dieser Umstand auch nicht ändern, so Silberhorn. Hier einen Beitrag zu leisten, sei gleichzeitig eine Investition für die Zukunft. Der ganze Kontinent Afrika habe ein enormes Potenzial, wodurch er für immer mehr Firmen aus Europa und anderen Regionen interessant werde. Daher könne man die Mithilfe, strukturelle Probleme zu beseitigen, als einen Gewinn für beide Seiten sehen, resümierte der Staatssekretär.
Staatssekretär Thomas Silberhorn (3.v.l.) informierte sich auf Einladung von Bundestagsabgeordneten Florian Oßner (l.) bei Helmut Spanner (5.v.r.), seiner Familie, Mitarbeitern der Otto Spanner GmbH sowie bei Vertretern der TU München in Bayerbach über Entwicklungshilfeprojekte.