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Mit App Barrieren überwinden

MdB Oßner unterstützt Migrationsberatung des Landshuter Netzwerks

Personalschlüssel festschreiben

Umso wichtiger sei es, dass der vom Bund mit 2,25 Stellen geförderte Personalschlüssel erhalten bleibe, betonte Elena Satzl, Abteilungsleitung des Fachbereichs Migrationsberatung. 2019 habe die MBE 614 Klienten beraten. Von März bis Juni diesen Jahres habe die Beratungsstelle aber aufgrund des Corona-Virus für den Parteiverkehr schließen müssen. "Dadurch wurde deutlich, wie systemrelevant die Migrationsberatung ist", so Satzl. Die Sozialpädagogen hätten in dieser Zeit zum Beispiel über die Corona-Sonderregelung des Kinderzuschlags informiert. Dies sei vor allem online oder telefonisch geschehen. Florian Oßner, der im Haushaltsausschuss für Familien, Frauen, Senioren und Jugend zuständig ist, zollte der Fachstelle großen Respekt. "Das ist wahrlich vorbildlich, wie professionell ihr Angebot weitergelaufen ist. Ihre Beratungsleistungen sollten viel stärker thematisiert werden."
Oßner interessierte sich diesbezüglich, wie die Beratung von Migranten derzeit aussehe. Satzl klärte den Abgeordneten darüber, dass die Öffentlichkeit zu diesem Thema viel zu oft falsch informiert wäre. "Häufig wird gesagt, dass Migranten viel zu einfach Anspruch auf Leistungen des deutschen Staats erhalten. Richtig ist jedoch, dass die Antragssteller hohe Voraussetzungen erfüllen müssen, beispielsweise sind die Hürden für EU-Bürger, das Kindergeld zu erhalten, sehr hoch." Gleichzeitig blieben positive Beispiele von Zuwanderung oft unsichtbar. Die Beratungsstelle beobachte sehr positiv die "Aufenthaltsverfestigung von ehemaligen Flüchtlingen. Sehr viele haben es gut geschafft, sich zu integrieren", so Satzl. Der Zweck der Migrationsberatung sei es, erwachsenen Zuwanderern Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Dafür entwickle die Beratungsstelle für den Fragesteller einen individuellen Förderplan und unterstütze ihn dabei, sich selbständig in der Gesellschaft zurechtzufinden, machte Satzl bewusst.

Digitales Beratungsangebot

Die Sozialpädagogin stellte dem Bundestagsabgeordneten weiterhin die App MBEon des Bundes vor. Dabei handelt es sich um einen Nachrichtendienst wie Whatsapp, der als digitales Beratungsangebot für erwachsene Zugewanderte eingeführt wurde. Die App ist kostenlos, anonym und mehrsprachig. "In diese Form der Onlineberatung sind wir zur Corona-Zeit eingestiegen. Am Anfang waren wir zwar skeptisch, haben aber festgestellt, dass die App so einfach handzuhaben ist. Darüber hinaus kann durch das Informationsangebot in derzeit fünf Sprachen die Hemmschwelle vieler Zuwanderer überwunden werden. Sie hat für die Zukunft großes Potential", erläuterte Satzl. Oßner zeigte sich begeistert von der erfolgreichen Beratung per Messengerdienst. "Diese moderne Beratung trifft absolut den Zeitgeist." Er sicherte sowohl Handschuch als auch Satzl zu, sich bei den anstehenden Haushaltsberatungen für einen gleichbleibenden Mittelansatz des Bundes für die Migrationsberatung einzusetzen.

Entbürokratisierung und Liquiditätssicherung

Es bleibe trotzdem das Problem, wie die Liquidität des Landshuter Netzwerks gesichert bleibe, machte Handschuch aufmerksam. Die zunehmende Bürokratie, vor allem bei der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes, mache die Arbeit des Instituts für psychosoziale Rehabilitation, offene Senioren- und Sozialarbeit nicht einfacher. Außerdem rechnete er damit, dass die freiwilligen Dienste die Auswirkungen der Corona-Krise vor allem im kommenden Jahr spüren würden. Aktuell halte sich die gemeinnützige Organisation laut Handschuch mit Spenden und Bußgeldzuweisungen von Gerichten und Staatsanwaltschaften über Wasser. Der Direktabgeordnete Oßner für den Wahlkreis Landshut und Kelheim bezeichnete die Arbeit des Landshuter Netzwerks als "stabilisierende Säule im Sozialwesen für die gesamte Region" und sicherte beiden seine Unterstützung zu.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Florian Oßner (v.l.) informierte sich über das neue Angebot der Migrationsberatung im Landshuter Netzwerk. Elena Satzl, Abteilungsleitung der Migrationsberatung, und Jürgen Handschuch, Geschäftsführer des Landshuter Netzwerks, schilderten die Problemlagen im täglichen Geschäft und baten Oßner um Unterstützung. Foto: Aicher

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