Ausgewählte Nachricht

Offenes Ohr für die Sorgen der Landwirte

„Die Stimmung draußen ist nicht gut“, stellte Alois Schweiger, Leiter der Landshuter Geschäftsstelle des Bauernverbandes, gleich zu Beginn klar. Die Bürokratie im Bereich Landwirtschaft sei eine enorme Belastung für den einzelnen Landwirt. „Es besteht kein Verständnis für weitere bürokratische Hürden“, bestätigte Kreisobmann Alois Bauer. Vor allem die anstehende Neuregelung der Düngeverordnung, die deutliche Verschärfungen vorsieht, kritisierten die Landwirte. Sie bemängelten die fehlende Praxisreife und forderten Nachbesserungen. Die beiden Abgeordneten versprachen, sich in München und Berlin für die Landwirte einzusetzen. „Die zunehmende Gängelung der bayerischen Landwirte, gerade der kleinen und mittleren Betriebe, müsse ein Ende haben“, so Bundestagsabgeordneter Florian Oßner, dem der Stimmkreisabgeordnete Radlmeier ausdrücklich zustimmte.

„Völlig unsinnig“

Zum Glück konnte auf Bestreben der CSU die Aufnahme von Güllebehältern in die Anlagenverordnung, die eine generelle Ausrüstung der Behälter mit einem Leckageerkennungssystem vorsah, trotz Bundesratsbeschlusses bis jetzt noch zurückgehalten werden, wusste Florian Oßner als stellvertretendes Mitglied im Landwirtschaftsausschuss zu berichten. Man müsse jedoch wachsam bleiben. „Das Ganze ist letztlich noch nicht ausgehandelt.“ Darüber zeigten sich die Landwirte erfreut, sei eine derartige Regelung ihrer Meinung nach doch völlig unsinnig, da sie mehr Schaden als Nutzen anrichte.

Die Vertreter der des Bauernverbandes appellierten eindringlich, den Landwirten wieder mehr Verantwortung zu überlassen. „Unsere Ausbildung ist eine der anspruchsvollsten Berufsausbildungen, die es gibt“, so Georg Sachsenhauser. Deshalb müsse man ihnen auch so weit vertrauen, ihren Beruf ausüben zu können. Stattdessen stehe der Landwirt heutzutage unter einem ständigen Generalverdacht, der „Umwelt und seinen Tieren schaden wolle“.

Aufklärung entscheidend

Bei den beiden CSU-Abgeordneten stießen sie damit auf offene Ohren. Auch sie könnten die Kritik an den Landwirten nicht immer nachvollziehen. „Die bayerischen Bauern produzieren die hochwertigsten Lebensmittel weltweit. Bei der Diskussion geht es jedoch leider nicht mehr um die Sache“, bedauerte Florian Oßner, der selbst aus der Landwirtschaft kommt. Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier pflichtete ihm bei: „Immer weiter gehende umweltpolitische Vorgaben sollten die sinnvollen landwirtschaftlichen Regelungen nicht überlagern“. Hier seien jedoch in erster Linie die Vorgaben der EU zu hinterfragen, so Radlmeier. Vor allem die Landwirte würden ja zum Schutz der Natur beitragen.

„Landwirtschaft ist Umweltschutz“, stellten auch die anwesenden Landwirte klar. Die ständige Verbesserung der Bodenqualität diene als Beweis dafür. Der Einsatz der Landwirte für die Umwelt sei nur logisch, schließlich stelle sie die Ernährungs- und Erwerbsgrundlage der Landwirte dar. Gleiches gelte auch für das Wohl der Tiere. „Hier wird in Leserbriefen leider viel Unsinn verbreitet“, meinten die Landwirte. „Der Bezug zur Landwirtschaft geht zunehmend in der Bevölkerung verloren“, erläuterte Oßner einen möglichen Grund dafür. Daher sei Aufklärung über die wichtige Arbeit der bayerischen Landwirte umso entscheidender.

Vertreter des Bauernverbands mit Alois Bauer und Alois Schweiger (3. und 2. von rechts) an der Spitze im regen Austausch mit Bundestagsabgeordnetem Florian Oßner und Landtagsabgeordnetem Helmut Radlmeier (2. und 3. von links).
Vertreter des Bauernverbands mit Alois Bauer und Alois Schweiger (3. und 2. von rechts) an der Spitze im regen Austausch mit Bundestagsabgeordnetem Florian Oßner und Landtagsabgeordnetem Helmut Radlmeier (2. und 3. von links).

Zurück

Nach oben