Unsere Fasern reisen nicht um die ganze Welt
Kelheim Fibres informiert CSU-Mandatsträger über die Auswirkungen der Energiemangellage
Im Sommer 2022 führte Oßner das erste Gespräch mit den Mitgliedern der erweiterten Geschäftsführung Wolfgang Ott und Alexander Rinker. Um den aktuellen Sachstand zum Thema Belastung durch die hohen Gaspreise zu erfahren, traf man sich erneut und erweiterte den Teilnehmerkreis um Geschäftsführer Craig Barker, Landrat Martin Neumeyer, Bürgermeister Christan Schweiger und den Geschäftsführer des Hafenzweckverbands Tobias Schlauderer.
Fibres setzt auf Wasserstoff
Der hochspezialisierte Viskosefaserhersteller steckt aktuell mitten in der Energietransformation. Neben der Installation einer zwei Megawatt Photovoltaikanlage auf dem Gelände des VfL Kelheim, plant Fibres einen vollständigen Umstieg des Produktionsbetriebs auf Wasserstoff als Energieträger. "Man sieht an der Kooperation mit einem nahegelegenen Sportverein die Verbundenheit des Unternehmens mit der Stadt und den Menschen vor Ort. Solche Firmen zu unterstützen ist, mehr als reine Wirtschaftshilfe", erwähnt Abgeordneter Oßner lobend.
Produkte mit geringen ökologischen Fußabdruck
Ott stellte sehr anschaulich dar, warum es ökologisch viel sinnvoller ist, Kelheim Fibres bis zum Abschluss des Energieumbaus zu unterstützen. In erster Linie konkurriere man mit asiatischen Firmen. Diese beziehen Teile des wichtigsten Rohstoffs Zellstoff aus Südamerika und Südafrika, produzieren in Asien und vertreiben ihre Produkte in Europa. Fibres bezieht die Rohstoffe aus der Region, produziert und vertreibt vor Ort. "Unserer Fasern, beispielsweise für Teebeutel, reisen nicht um die ganze Welt und haben daher einen viel geringeren ökologischen Fußabdruck als die der Konkurrenz", so Ott. Bei den anwesenden Vertretern der Politik rannte man mit diesen Argumenten offene Türen ein.
Unterstützung aus Berlin eingefordert
"Wir sollten unsere Unternehmen bei ihrer Transformation unterstützen und nicht mit immer höheren Belastungen durch strengere Auflagen und Kostensteigerungen in die Insolvenz treiben, wie es die rot-grün-gelbe Ampel-Bundesregierung mit etlichen Entscheidungen in dem letzten Jahr befördert hat", fasste Oßner als Obmann im Haushaltsausschuss der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zusammen. Auf Vorschlag von Landrat Martin Neumeyer verständigte man sich darauf, die Ampel-Regierung zu Änderungen beim Preisdeckel für Industrie-Erdgas zu bewegen. Geschäftsführer Barker stellte heraus, dass ein Preis von zwei Cent je Kilowattstunde für das Unternehmen tragbar wäre. Bis 2026 wolle man den Betrieb auf Wasserstoff umstellen, falls die Rahmenbedingungen stimmen. Dabei soll stark mit BayernOil und dem Hafen in Kelheim zusammengearbeitet werden, um Synergien zu nutzen. Die Spitzenkommunalpolitiker Schweiger und Neumeyer sagten zudem ihren Einsatz für den nötigen Netzausbau zu, um die Wettbewerbsfähigkeit von Fibres langfristig zu erhalten. Ott stellte am Ende klar, dass diese Energietransformation mit vorhandenen Förderinstrumenten, wie dem Klimaschutzvertrag, stehen und fallen würde.