Zur Sacharbeit zurückkehren
CSU-Wahlnachlese: Zusätzliches Mandat im Landkreis – Streit kostete viele Stimmen
Das Fazit der Teilnehmer um Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Florian Oßner: Obwohl die Christsozialen alle Direktmandate und sogar ein zusätzliches Bezirkstagsmandat für den Landkreis in den Stimmkreisen Landshut und Dingolfing/Landshut Süd gewonnen haben, ist das Ergebnis insgesamt nicht zufriedenstellend. Statt Streitereien müsse nun die Sacharbeit auf allen politischen Ebenen in den Fokus rücken.
Oßner machte deutlich, dass sich die CSU insgesamt ein besseres Gesamtergebnis gewünscht hätte, trotz bereits vorher wesentlich schlechterer Umfragewerte und einer medial äußerst kritischen Begleitung während des Wahlkampfs. „Dennoch ist der Einzug aller vier Direktkandidaten in Landtag und Bezirkstag ein Erfolg, weil er uns im Vorfeld nicht überall zugetraut wurde und tatsächlich nicht selbstverständlich ist, wie die Ergebnisse in München und Würzburg zeigen, wo Direktmandate an die Grünen gegangen sind.“ Der Kreisvorstand gratulierte Landtagsabgeordnetem Helmut Radlmeier und Bezirksrätin Martina Hammerl zur Wiederwahl im Stimmkreis Landshut und beglückwünschte Dr. Petra Loibl und Monika Maier zum erstmaligen Einzug in Landtag und Bezirkstag im Stimmkreis Dingolfing/Landshut Süd. „Wir haben damit wieder eine bürgernahe und engagierte Vertretung in allen Ebenen. Zudem hat der Landkreis mit Monika Maier nun ein zusätzliches Bezirksmandat gewonnen und damit ein größeres Gewicht in Niederbayern.“
„Wichtig für die Bevölkerung seien vor allem die Zukunftsthemen wie bezahlbarer Wohnraum in einer sauberen Umwelt, gute Pflege im Alter und eine vernünftige Infrastruktur ohne tägliche Staus und lückenhafter Breitband- und Mobilfunknetze in einem verlässlichen Rechtsstaat“, fasste Oßner thematisch zusammen. Diese Schwerpunkte hätten sich in den Diskussionen im Wahlkampf häufig herauskristallisiert. „Darauf wollen wir nun in der neuen Staatsregierung eingehen und damit die bürgerliche Ausrichtung des Kabinetts verdeutlichen.“
Hochmotivierte Mannschaft
An Ansporn dafür mangele es der CSU auf keinen Fall – erst recht nicht in der Region, betonte der Kreisvorsitzende: „Unsere hochmotivierte Mannschaft hat sich schon im Wahlkampf um jede Stimme bemüht. Bei den Haustürbesuchen lag unser engagiertes Team im Stimmkreis Landshut mit mehr als 5000 besuchten Haushalten sogar an der Spitze Niederbayerns und bayernweit auf Platz drei.“ Bei stark besuchten Großveranstaltungen mit Ministerpräsident Markus Söder, seiner Stellvertreterin Ilse Aigner, Bundesminister Gerd Müller und den Ex-Ministerpräsidenten Günther Beckstein und Edmund Stoiber habe man viele Anhänger und politisch Interessierte mobilisieren können. Mit dem neuen Format „Miteinander reden“ seien die Anliegen in den Landkreisen, Städten und Gemeinden thematisiert worden. „Und mit sachorientierter Politik sowie mit wachen Augen und offenen Ohren für die Probleme vor Ort wollen wir die Leute nun weiter überzeugen.“
Gerade das hätten die Wähler der CSU zuletzt nicht mehr uneingeschränkt zugetraut, sagte Oßner: „Wir haben im Wahlkampf oft gehört, dass uns als CSU zwar die Lösung der anstehenden Aufgaben von allen Parteien am ehesten zugetraut wurde, die Bürger jedoch momentan den Eindruck haben, einige würden den persönlichen Vorteil über das Wohl der Partei und des Freistaats stellen.“ Streitereien von der Basis bis an die Parteispitze auf Bundesebene hätten die politischen Mitbewerber stärker gemacht. „Jetzt müssen wir wieder dorthin zurückkehren, gut übereinander zu reden und die oft populistischen und verkürzten Parolen der politischen Konkurrenz durch kontinuierliche und engagierte Sacharbeit zu entzaubern.“